Der Baumpieper ( Anthus trivialis ) ist ein kleiner Singvogel, der zur Familie der Stelzen und Pieper gehört. Er ist in Europa weit verbreitet und bekannt für seine charakteristische Flugbalz. Der Baumpieper bevorzugt offene Waldgebiete, Heideflächen und lichte Wälder als Brutplätze, wobei er auch in extensiv genutzten Agrarlandschaften vorkommen kann. Durch seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume ist er in weiten Teilen Europas anzutreffen, von der Iberischen Halbinsel bis nach Skandinavien.
Morphologisch ähnelt der Baumpieper stark anderen Pieperarten. Er besitzt ein braun gestricheltes Gefieder mit einer hellen Unterseite, das ihm eine ausgezeichnete Tarnung bietet. Sein zierlicher Körper misst etwa 14 bis 15 Zentimeter in der Länge und er wiegt durchschnittlich zwischen 20 und 25 Gramm. Auffällig ist sein graziler Körperbau und der charakteristisch hüpfende Gang, der ihn häufig durch die Wiesen und Felder schreiten lässt.
Der Gesang des Baumpiepers ist ein markantes Erkennungsmerkmal. Männliche Baumpieper steigen in spiralförmigen Flügen vom Boden auf und singen dabei eine melodische, klare Strophe, bevor sie sich mit gespreizten Flügeln und Schwanz wieder zu Boden gleiten lassen. Diese eindrucksvolle Darbietung dient der Revierabgrenzung und der Anlockung von Weibchen in der Brutzeit, die von April bis August reicht.
Die Nahrung des Baumpiepers besteht überwiegend aus Insekten und Spinnen, die er am Boden in der Vegetation sucht. Ergänzt wird seine Diät durch Samen und Beeren, insbesondere in den kälteren Monaten. Diese vielseitige Ernährung hilft ihm, sich an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen.
Baumpieper sind Zugvögel, die den europäischen Kontinent im Herbst verlassen, um in Afrika zu überwintern. Diese lange Reise stellt hohe Anforderungen an ihre Ausdauer und Navigationsfähigkeiten. Im Frühling kehren sie zurück, um erneut ihre Brutplätze zu besetzen.
Obwohl der Baumpieper in vielen Regionen noch als stabil gilt, sind einige seiner Populationen durch Lebensraumverlust und Veränderungen in der Landnutzung gefährdet. Der Schutz seiner Lebensräume ist entscheidend für das Fortbestehen dieser Art. Daher ist ein umfassendes Verständnis seiner Lebensweise und Anforderungen wichtig, um effektive Schutzmaßnahmen zu ergreifen.