Die Eismöwe (Larus hyperboreus) ist ein faszinierender Vogel aus der Familie der Möwen, der in den arktischen Regionen der nördlichen Hemisphäre beheimatet ist. Sie ist eine der größten Möwenarten und beeindruckt durch ihre große Spannweite von bis zu 160 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm. Ihr Federkleid weist eine charakteristische hellgraue bis weiße Färbung auf, die ihr hilft, sich perfekt in ihre eisige Umgebung einzufügen.
Diese Möwenart ist vor allem in der Arktis verbreitet, einschließlich Gebieten in Nordamerika, Grönland, Island und Teilen Russlands. Sie bevorzugt küstennahe Lebensräume und nistet oft auf steilen Klippen und felsigen Küstenstreifen. Die Brutzeit beginnt im späten Frühling, und die Eismöwe legt meist zwei bis drei Eier in ein gut getarntes Nest.
Die Eismöwe ist ein opportunistischer Allesfresser. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Krebstieren und kleinen Säugetieren, wobei sie auch Aas und die Eier anderer Vögel nicht verschmäht. Dieses flexible Nahrungsverhalten ermöglicht es ihr, in der oft unwirtlichen und kargen arktischen Umgebung zu überleben. Zudem zeigt die Eismöwe eine große Anpassungsfähigkeit, indem sie auch auf Fischereibooten nach Abfällen sucht.
Ein bemerkenswertes Verhalten der Eismöwe ist ihre Fähigkeit zur langen Migration. Viele Populationen ziehen im Winter in südlichere Gebiete, um den harten arktischen Bedingungen zu entkommen. Dabei können sie große Entfernungen über den Nordatlantik zurücklegen und bis in gemäßigte Zonen vordringen.
Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit ist die Eismöwe durch den Verlust von Lebensräumen und die Auswirkungen des Klimawandels bedroht, die zu einer Verringerung ihrer Brutgebiete führen können. Schutzmaßnahmen und weitere Forschung sind unerlässlich, um das Überleben dieser bemerkenswerten Art zu sichern. Ihr Erhalt ist nicht nur wichtig für die Biodiversität, sondern auch für das ökologische Gleichgewicht in den arktischen Regionen.