Der Ohrentaucher ( Podiceps auritus ) ist ein bemerkenswerter Wasservogel, der zur Familie der Lappentaucher gehört. Er zeichnet sich durch seinen schlanken Körperbau und die charakteristischen, gelblichen Federbüschel aus, die während der Brutzeit auf beiden Seiten des Kopfes sichtbar sind und ihm seinen Namen verleihen. Diese leuchtenden Ohrbüschel spielen eine Rolle bei der Balz und Kommunikationsritualen zwischen den Partnern.
In Europa und Asien ist der Ohrentaucher vor allem in den nördlichen Breiten verbreitet, während er in Nordamerika ebenfalls zu finden ist. Er bevorzugt flache, vegetationsreiche Seen und Teiche, die ihm sowohl ausreichend Nahrung als auch geschützte Brutplätze bieten. Zu seiner Nahrung gehören hauptsächlich kleine Fische, Insekten und Krebstiere, die er geschickt unter Wasser fängt. Der Ohrentaucher ist ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher, der seine Beute oft in beeindruckenden Manövern jagt.
Die Brutzeit des Ohrentauchers ist im Frühjahr und Sommer. Das Männchen führt komplexe Balzrituale durch, bei denen es seine auffälligen Ohrbüschel stolz präsentiert. Beide Partner beteiligen sich am Nestbau, der auf schwimmenden Pflanzen oder in Ufervegetation erfolgt. Das Gelege besteht in der Regel aus zwei bis sechs Eiern, die von beiden Elternvögeln abwechselnd bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken noch einige Zeit bei den Eltern, wobei sie oft auf deren Rücken mitgeführt werden, um sie vor Raubtieren zu schützen.
Leider ist der Ohrentaucher in einigen Teilen seines Verbreitungsgebietes durch den Verlust seines Lebensraums bedroht. Die Entwässerung von Feuchtgebieten, Wasserverschmutzung und menschliche Störungen gefährden seine Population. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um diese Art zu erhalten. Dazu gehört der Erhalt und die Wiederherstellung geeigneter Habitatstrukturen sowie der Schutz der Brutgebiete vor Störungen.
Zusammenfassend ist der Ohrentaucher ein faszinierender Vogel, der durch seine auffällige Erscheinung und sein Verhalten besticht. Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um sein Fortbestehen zu sichern, da er auch eine wichtige Rolle in den Ökosystemen seiner Lebensräume spielt.