Die Zwergammer (Emberiza pusilla) ist ein kleiner, eher unscheinbarer Singvogel, der zur Familie der Ammern gehört. Diese Art ist hauptsächlich in den borealen Zonen Eurasiens verbreitet und bewohnt dort vor allem feuchte, buschreiche Lebensräume, wie Sümpfe und feuchte Nadelwälder.
In ihrem Erscheinungsbild weist die Zwergammer eine charakteristische Gefiederfärbung auf. Die Oberseite des Vogels ist meist bräunlich mit feinen Streifen, während die Unterseite heller und oft weißlich ist. Markant ist auch der graue Kopf mit einem auffälligen, dunklen Augenstreif. Der Schnabel ist klein und kegelförmig, was typisch für Körnerfresser ist, da er sich hervorragend eignet, um Samen zu entspelzen.
Während der Brutzeit zeigt die Zwergammer ein interessantes Verhaltensmuster. Sie baut ihre Nester in Bodennähe, oft gut versteckt in dichten Grasbüscheln oder niedrigen Büschen. Das Gelege besteht in der Regel aus vier bis fünf Eiern, die von der weiblichen Ammer bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile eifrig um die Fütterung der Küken, die aus Insekten und kleinen Samen besteht.
Im Herbst zieht die Zwergammer von ihren Brutgebieten in nördlichen Regionen in südlichere Gebiete, oftmals bis nach Südchina und Nordindien. Diese Zugbewegungen machen sie zu einem seltenen Gast in Mitteleuropa, wo sie gelegentlich während der Zugzeiten gesichtet wird.
Die Zwergammer ist aufgrund ihrer unscheinbaren Färbung und ihrer versteckten Lebensweise oft schwer zu beobachten, dennoch ist sie eine faszinierende Art, die eine bedeutende Rolle in ihrem Ökosystem spielt. Trotz ihrer weiten Verbreitung ist es wichtig, die Lebensräume dieser Vögel zu schützen, da Veränderungen durch Klimawandel und menschliche Aktivitäten potenziell nachteilige Auswirkungen auf ihre Population haben könnten.